Michi ist pädophil - und kann den Hass verstehen

Shownotes

Michi hat seine Nichte sexuell missbraucht. Er ist pädophil. Niemand sucht sich aus, pädophil zu sein. Es ist eine sexuelle Neigung, genau so wie sie homo- oder heterosexuelle Menschen haben. Jedoch kommt es darauf an, ob man diese Neigung im Griff hat. Michi hatte es nicht und hat sich deswegen entschieden, Hilfe zu suchen.

Gefunden hat er diese beim dem Projekt "Kein Täter werden". Hier arbeiten Psychotherapeuten in ganz Deutschland mit Pädophilen zusammen und helfen diesen, mit ihrer sexuellen Neigung leben zu können.

Michi* ist einer dieser Patienten. Anhand seiner Geschichte sprechen wir in der ersten Folge dieses Podcasts darüber, was Pädophilie überhaupt ist, wie sie entsteht und wie "Kein Täter werden" seinen Patienten dabei hilft, trotz dieser Diagnose ein normales Leben führen zu können.

HILFE FÜR MENSCHEN, DIE SICH SEXUELL ZU KINDERN HINGEZOGEN FÜHLEN

Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet deutschlandweit ein kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Männer und Frauen, Erwachsene und Jugendliche, die therapeutische Hilfe suchen, weil sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.

Ziel ist es, sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchsabbildungen im Internet (sogenannte Kinderpornografie) zu verhindern.

Sie selbst fühlen sich sexuell zu Kindern hingezogen oder kennen jemanden, der unter einer Pädophilie bzw. Hebephilie leiden könnte? Dann finden Sie hier mehr Informationen und den Kontakt zu "Kein Täter werden."

SELBST BETROFFEN VON SEXUELLER GEWALT?

Hier gibt es Hilfe: Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch bietet Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften einen schnellen Zugang zu Hilfe und Beratung. Auch Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder Fragen zum Thema haben, erhalten hier Unterstützung. Eine deutschlandweite Datenbank lotst die Nutzer:innen zu passenden Beratungsstellen, Krisendiensten, Psychotherapeut:innen oder Anwält:innen.

Rufen Sie an – auch im Zweifelsfall

Sprechen Sie mit den Berater:innen beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch. Ihr Anruf ist anonym und kostenfrei: 0800 22 55 530

Kommentare (1)

Sirius

Ich halte einige Aussagen für recht problematisch. Richtig ist, dass die meisten Täter:innen nicht pädophil sind, und die meisten pädophile Menschen keine Straftaten begehen. Dann aber im nächsten Satz davon zu reden, dass pädophile Menschen im "Hellfeld" oder im "Dunkelfeld" - zwei kriminologische Begriffe - leben impliziert dann doch wieder, dass es nur zwei Arten von Pädophilen gibt: Täter:innen, die erwischt wurden, und solche, die noch "unter dem Radar der Polizei" Straftaten begehen. Ebenso ist es wichtig zu betonen, dass nicht jeder pädophile Mensch, der nicht in Therapie automatisch Straftaten begeht. Die meisten Pädophilen sind nicht in Therapie, und begehen dennoch keine Straftaten. Und viele suchen Hilfe nicht weil sie in Gefahr schweben, ein Kind zu missbrauchen, sondern weil sie Probleme im Umgang mit dem gesellschaftlichen Stigma haben oder darunter leiden, keine erfüllende Beziehung führen zu können.

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