Wieder da! Aber für wie lange?!

Shownotes

Links in dieser Folge:

Kein Täter werden: https://www.kein-taeter-werden.de/

Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch: https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/startseite

HILFE FÜR MENSCHEN, DIE SICH SEXUELL ZU KINDERN HINGEZOGEN FÜHLEN

Das Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ bietet deutschlandweit ein kostenloses und durch die Schweigepflicht geschütztes Behandlungsangebot für Männer und Frauen, Erwachsene und Jugendliche, die therapeutische Hilfe suchen, weil sie sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.

Ziel ist es, sexuelle Übergriffe durch direkten körperlichen Kontakt oder indirekt durch den Konsum oder die Herstellung von Missbrauchsabbildungen im Internet (sogenannte Kinderpornografie) zu verhindern.

Sie selbst fühlen sich sexuell zu Kindern hingezogen oder kennen jemanden, der unter einer Pädophilie bzw. Hebephilie leiden könnte? Dann finden Sie hier mehr Informationen und den Kontakt zu "Kein Täter werden."

SELBST BETROFFEN VON SEXUELLER GEWALT?

Hier gibt es Hilfe: Das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch bietet Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften einen schnellen Zugang zu Hilfe und Beratung. Auch Menschen, die sich Sorgen um ein Kind machen oder Fragen zum Thema haben, erhalten hier Unterstützung. Eine deutschlandweite Datenbank lotst die Nutzer:innen zu passenden Beratungsstellen, Krisendiensten, Psychotherapeut:innen oder Anwält:innen.

Rufen Sie an – auch im Zweifelsfall

Sprechen Sie mit den Berater:innen beim Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch. Ihr Anruf ist anonym und kostenfrei: 0800 22 55 530

Transkript anzeigen

00:00:00: In diesem Podcast geht es um Pädophile, Kindesmissbrauch und damit zusammenhängende Taten und Ereignisse.

00:00:08: Die Geschichten der Therapeuten und Pädophilen sind so in Wirklichkeit passiert.

00:00:13: Auch das Thema Sexualität und verschiedenste sexuelle Neigungen werden besprochen.

00:00:18: Sollten dir diese Themen unbehagen bereiten, schalte nun lieber weg.

00:00:22: Ich hatte bislang immer Depressionen und war immer mit einem Bein schon in Selbstmord.

00:00:29: Also wüsste ich wie es geht, ich habe die guten Insidien besorgt, es ist alles da.

00:00:34: Also ich könnte in kürzester Zeit quasi den Plan umsetzen.

00:00:38: Also es ist schon ziemlich weit gegangen.

00:00:41: Und das habe ich jetzt nicht mehr.

00:00:43: Einfach weil ich hier Hilfe gefunden habe, die wirklich geholfen hat,

00:00:47: die wirklich an wen Dinge gearbeitet wurde, die ja nicht schon seit ich 14 bin beschäftigen.

00:00:55: Ich weiß, das ist ein ganz schön reißerischer Ton, gleich zu Beginn dieser für euch wahrscheinlich unerwarteten Folge.

00:01:03: Aber ich glaube er verdeutlicht ziemlich gut, wie wichtig das Projekt "Kein Täter werden" ist.

00:01:08: Um potenzielle Opfer schon im Voraus zu vermeiden und Menschen mit dieser Präferenz zu helfen, ein lebenswertes Leben zu führen.

00:01:16: Aber warum ist das jetzt zu Beginn so wichtig?

00:01:19: Ganz einfach, das Projekt steht auf der Kippe.

00:01:22: Warum, wie es weitergeht und wen ihr da gerade überhaupt gehört habt.

00:01:27: Das besprechen wir etwa später noch in dieser Folge mehr dazu dann aber ein paar Minutenchen weiter hinten.

00:01:33: Bitte nicht vorspulen, es ist nämlich spannend was sonst auch noch kommt.

00:01:36: Jetzt aber erstmal zur wichtigsten Frage, warum hört ihr mich hier überhaupt?

00:01:40: "Kein Täter werden" ein Leben mit Pädophilie, der Podcast.

00:01:45: Was ist denn da auf eurem Handy aufgeploppt?

00:01:48: Ja, da steht tatsächlich, dass es eine neue Folge vom Podcast "Kein Täter werden" gibt.

00:01:53: Ist ein bisschen verrückt, oder? Der war doch eigentlich abgeschlossen.

00:01:57: Ja stimmt, das war er auch. Ist er auch eigentlich immer noch, aber halt dann doch nicht so richtig.

00:02:02: Denn die Welt dreht sich weiter und manchmal gibt es dann halt auch neue Erkenntnisse

00:02:07: und vor allem in der Forschung passiert ja viel oder Elisabeth.

00:02:10: Jawohl, absolut richtig.

00:02:12: Und deswegen haben wir entschlossen, wir quatschen noch mal ein bisschen,

00:02:18: auch weil wir gerne einfach gemeinsam miteinander quatschen und uns freuen mal wieder zu sehen, glaube ich.

00:02:23: Genau.

00:02:24: Und das heißt jetzt, wir sind wieder da, ich bin der Nico Walz und bei mir ist Dr. Elisabeth Quentler-Darmo

00:02:30: und das ist die erste Neuerung. Wir haben den Doktortitel in der Show. Herzlichen Glückwunsch Elisabeth.

00:02:35: Vielen Dank.

00:02:36: Seit wann ist der Titel da?

00:02:37: Seit Juni tatsächlich.

00:02:39: Und bist du dich schon dran gewöhnt, immer zu sagen, hallo, ich bin die Dr. Elisabeth Quentler-Darmo?

00:02:44: Das mache ich tatsächlich gar nicht. Also ich freue mich natürlich sehr,

00:02:47: es war ja viel Arbeit, die da dahinter steckt, aber ich erwähne den eigentlich nicht wirklich.

00:02:53: Wir kommen gleich nochmal später dazu, da reden wir ein bisschen über deine Doktorarbeit.

00:02:57: Die soll nämlich auch Thema werden in den Folgen, die dann noch kommen werden, hoffentlich.

00:03:04: Ich würde sagen, wir holen euch nochmal ab. Worum ging es in unserem Podcast überhaupt?

00:03:09: Wir hatten da den Michi. Den Michi, den haben wir begleitet, der ist pedofil und wir haben anhand seiner Geschichte

00:03:15: das ganze Thema so richtig durchgekaut, könnte man sagen.

00:03:19: Wir haben Vorurteile wiederlegt und hoffentlich haben wir bei vielen Menschen da draußen auch dieses Stigma,

00:03:25: pedophilies und bisschen entkräftet.

00:03:28: Wir haben die Arbeit der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bei dem Projekt "Kein Täter" werden vorgestellt.

00:03:35: Und Elisabeth, da bist du ja die Kuri-Fee, vielleicht in ganz kurzen Worten, was genau macht ihr da überhaupt?

00:03:42: Das Projekt ist dafür da, dass Menschen, die eine pedophile oder eine hebefile sexuelle Neigung haben,

00:03:50: also eine auf Kinder oder jugendliche Körper sozusagen ausgerichtete sexuelle Neigung haben

00:03:56: und keine Taten, keine Übergriffe begehen wollen, die können sich bei uns melden und bekommen,

00:04:01: unterstützungtherapeutisch, eben bei dem Anliegen keine Übergriffe zu begehen

00:04:07: und natürlich auch vielleicht ein bisschen zufriedener mit dem eigenen Leben trotz dieser Neigung,

00:04:13: dieser sexuellen Präferenz sein zu können.

00:04:16: Zwei Dinge, die ich aus den ersten Folgen mitgenommen hatte, das war einmal Täterarbeit des Opferschutz.

00:04:23: Ihr arbeitet mit dem Täter, um zukünftige Opfer zu schützen.

00:04:27: Und das zweite war, das finde ich mindestens genauso wichtig ist,

00:04:33: nicht jeder pedophile ist Sexualstraftäter und nicht jeder sexualstraftäter ist pedophile.

00:04:39: Das ist ja auch eine Lehre, die wir mitgenommen haben.

00:04:41: Wenn ich das jetzt Fragezeichen im Kopf mache, hört euch einfach mal die alten Folgen an, da wird das ganz gut erklärt.

00:04:47: Das sind so die zwei Dinge, die ich den Leuten erzähle, wenn ich sagen muss, worum geht es eigentlich in unserem Podcast

00:04:55: und was machen eigentlich die Leute bei kein Täter werden?

00:04:59: Genau, das sind zwei tolle Aspekte, die du jetzt nochmal sehr schön klar gemacht hast.

00:05:06: Ansonsten einfach die alten Folgen nochmal anhören, da kommt das auch noch ein bisschen klar so raus,

00:05:10: das wird auch nochmal jetzt in den nächsten Folgen rauskommen.

00:05:13: Wir versuchen natürlich für alle, die jetzt ganz neu dabei sind, das alles nochmal immer ein bisschen einzuordnen.

00:05:19: Nehmt es uns nicht krumm, das Thema ist unfassbar komplex.

00:05:23: Also ich habe während wir diesen Podcast gemacht haben so viel gelernt, auch über mich selbst, über Vorurteile, die ich selbst hatte,

00:05:30: die hier in diesem Studio widerlegt wurden oder auch bei meinem Gespräch mit Michi dann tatsächlich.

00:05:37: Von daher, am besten ist, hört euch die alten Folgen an, das ist spannend.

00:05:42: Das macht Spaß, das ist manchmal nicht ganz einfach, auch das habe ich öfters gehört, aber die wichtigen Dinge sind halt manchmal nicht ganz einfach.

00:05:51: Ich glaube, so lässt sich das ganz gut sagen.

00:05:54: Wie viele Folgen machen wir jetzt? Wie geht es jetzt weiter?

00:05:57: Wir haben noch nichts fest beschlossen, vielleicht werden es nur zwei Folgen, vielleicht werden es drei, vier oder vielleicht hören wir gar nicht mehr auf zu eurem Leitwesen dann.

00:06:05: Wir schauen mal, ich habe auch geschaut, und zwar waren unsere letzte Folgen online,

00:06:10: das war am 14.09.2022 und das ist mir lange lang, oder?

00:06:16: Da fühlt man sich dann kürz alt.

00:06:18: Und seitdem ist ja einiges passiert, ich würde jetzt mal vielleicht mit der freudigsten Nachricht anfangen, wir wurden nämlich premiert.

00:06:25: Also nicht wir, unser Podcast, wir haben den baden-württembergischen Medienpreisen der Kategorie "Bester Podcast" gewonnen.

00:06:33: Es war ein schöner Abend, oder? Wie hast du das empfunden damals? Du warst auch dabei, wir waren beide in Stuttgart?

00:06:38: Jawoll, das war ganz toll, also ganz spannend.

00:06:42: Einfach mit der Hoffnung hinzufahren oder schon mit dem Wissen, dass wir überhaupt premiert wurden,

00:06:48: bzw. dann eben einer der besten drei waren, nominiert wurden, und dann mit der Spannung da zu sitzen, welcher Podcast wird es jetzt tatsächlich,

00:06:59: ist natürlich ganz, ganz großartig, dass wir den Preis mit nach Hause nehmen durften.

00:07:03: Ja, das war dann so, wie man es von den Oscars kennt, da werden drei Podcasts vorgestellt, und am Ende haben wir unseren Namen gehört

00:07:10: und alle haben gejubelt und wir durften aufstehen und auf die Bühne kommen und den Preis entgegennehmen, das war tatsächlich, das war schön.

00:07:17: Das heißt ja, es gibt dann immer so eine Begründung von der Schüri, warum man denn gewonnen hat.

00:07:21: In unserem Fall meint die Schüri da, der Podcast bietet eine sachliche Betrachtung eines sehr sensiblen Themas,

00:07:27: das verständlich erklärt und eingeordnet wird. Durch die ausgewogene und dichte Erzählweise gelingt es, einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

00:07:37: Haben Sie ganz nett formuliert.

00:07:38: Ich fand es ja auch, ja.

00:07:39: Es ist auf jeden Fall, es ist ja auch eine Würdigung für eure Arbeit, die ihr da tagtäglich macht.

00:07:45: Du hast das gerade schon so kurz angesprochen, ich weiß, wir haben da dann auch, als das Mikro aus war immer mal darüber gesprochen,

00:07:52: das ist ja auch schon eine gute Sache für euer Projekt, dass das dann da auch primiert wird so.

00:07:58: Absolut, also das war tatsächlich ganz, ganz besonders, dass genau mit diesem Thema, das ja durchaus auch sehr stigmatisiert ist,

00:08:07: dass wir damit einen Preis gewinnen konnten, bedeutet ja auch, dass sich die Gesellschaft auch ein Stück weit geöffnet hat.

00:08:14: Und das finde ich ist ein tolles Signal auch für unsere Arbeit natürlich.

00:08:18: Und natürlich ist es auch ein großes Signal an deine Arbeit.

00:08:22: Also das ist ja hervorragend gelungen, dieses Thema aufzuarbeiten und das ist auch dein Verdienst.

00:08:27: Vielen Dank. Ja, jetzt werde ich ganz rot.

00:08:30: Das wurde mir erst mal im Radio ja nicht.

00:08:33: Jetzt muss ich mich erstmal wieder ordnen.

00:08:37: Außerdem Happy Birthday kann man auch noch sagen, ihr habt zehn Jahre Jubiläum gefeiert.

00:08:42: Das war auch ein schöner Abend, oder?

00:08:43: Das war ein ganz toller Abend, ganz genau.

00:08:45: Ja, genau, dann haben wir ja im Juli gefeiert und war wirklich ganz, ganz schön mit, sogar mit Professor Bayer, der extra aus Berlin angereist ist

00:08:55: und schönen Vorträgen und ganz tollen.

00:08:57: Professor Bayer ist der Gründer von kein Täter werden.

00:09:00: Der war der erste, der das in der Charité in Berlin angefangen hat?

00:09:03: Ganz genau, genau.

00:09:04: Der ist sozusagen so ein bisschen wie der Vater vom Projekt, würde man sagen, und der auch wirklich viel geleistet hat

00:09:10: und sehr, sehr viel auch politisch und eben auch medial geleistet hat, so dass es ja tatsächlich jetzt in ganz Deutschland dieses Projekt an vielen Standorten gibt.

00:09:19: Und in Ulm?

00:09:20: Seit zehn Jahren jetzt, genau.

00:09:21: Ja, wollen.

00:09:22: Lass uns mal kurz den Überblick geben.

00:09:24: Worüber werden wir jetzt in den kommenden Folgen sprechen?

00:09:26: Also heute, das wird erstmal so ein bisschen allgemeiner.

00:09:28: Wir rekapitulieren die alten Folgen.

00:09:31: Wir schauen auf die letzten beiden Jahre.

00:09:34: In den anderen Folgen wird es dann wieder ein bisschen spezifischer.

00:09:38: Da werden wir einmal zum Beispiel über ein tolles neues Schulprojekt sprechen.

00:09:42: Da bist du selbst dabei und lustigerweise hat das in meiner alten Schule angefangen, habe ich gehört.

00:09:48: Die ist hier ein paar Kilometer ums Eck.

00:09:51: Da wird sich der ein oder andere Lehrer positiv oder negativ noch an mich erinnern.

00:09:56: Das weiß ich nicht, das weiß man immer so dahingestellt.

00:09:58: Was ist das für ein Projekt und was geht es da?

00:10:01: Tatsächlich soll die Prävention nicht erst bei Erwachsenen beginnen, sondern unser Anliegen war es dann doch auch Kinder schon anzusprechen,

00:10:10: weil ja schon Kinder mit Sexualität, mit Medien in Berührung kommen und das immer häufiger auch in meiner Praxis sichtbar wird.

00:10:20: Und eben auch im Projekt, dass wir Anfragen von immer jüngeren Kindern bzw. deren Eltern haben,

00:10:26: die möglicherweise Bilder auf dem Handy haben oder bekommen haben, die sie eigentlich nicht haben sollten und die strafbewehrt sind.

00:10:34: Da rede ich also von beispielsweise Missbrauchsabbildungen von Kindern.

00:10:39: Und um da schon sehr frühzeitig sozusagen zu verhindern, dass die überhaupt zu Tätern werden,

00:10:45: haben wir dieses Schulprojekt entwickelt und auch dieses Schulprojekt sowie zwei andere Projekte werden wieder gefördert

00:10:52: vom Sozialministerium im Rahmen des Masterplan Kinderschutz, wofür wir natürlich sehr dankbar sind.

00:10:59: Ich habe mir fallen jetzt direkt schon Zickfragen ein.

00:11:02: Ich muss mich gerade ein bisschen zusammenreißen, das müssen wir uns ja aufhören.

00:11:05: Ich glaube so viel kann ich verraten, also die nächste Folge, die online kommen wird, dann in einer Woche höchstwahrscheinlich.

00:11:12: Die wird sich um dieses Thema drehen, ganz spannend.

00:11:15: Da haben wir dann auch noch einen Gast bei uns in der Sendung.

00:11:17: Das ist eine Schulpsychologin von der Inge Architekschol-Real-Schule im Pfuhl Bayern,

00:11:22: für die, die das nicht wissen, die von weiter weg hören.

00:11:26: Genau, ich nehme jetzt nichts vorweg. Das reicht jetzt.

00:11:29: Lass uns noch, wir haben auch noch ein zweites Thema, über das wir auf jeden Fall in der zukünftigen Folge sprechen werden.

00:11:35: Das haben wir schon mal angeschnitten in den alten Folgen.

00:11:38: Da ging es um das Thema Angehörige von Pädophilen.

00:11:43: Das werden wir jetzt noch mal ein bisschen tiefergehend betrachten, denn darum ging es ja auch in deiner Doktorarbeit.

00:11:48: Ganz genau, ja. Die habe ich mir mal sozusagen als in den Fokus gerückt, weil wir ja sehr, sehr viel schon seit 20 Jahren tatsächlich das ganze Projekt gibt seit 20 Jahren.

00:11:59: Da immer die Patienten natürlich im Blick sind und was noch nicht ganz so fokussiert wurde, sind eben die Angehörigen drum herum,

00:12:09: die natürlich davon auf jeden Fall mitbetroffen sind und auch ihre Sorgen, ihre Nöte und ihre Bedürfnisse mitbringen.

00:12:16: Und deshalb habe ich mir dann die Gruppe der Angehörigen für meine Doktorarbeit ausgewählt.

00:12:22: Was man ja auch, also was ich zum Beispiel aus den ersten Folgen mitgenommen hatte,

00:12:26: wenn man jetzt so als Autonomalbürger am Pädophiler denkt, dann denkt man ja, der steht halt auf Kinder.

00:12:33: Was man oft vergisst ist, dass es ja auch Mischformen gibt, also dass man durchaus Kinder attraktiv finden kann,

00:12:40: aber halt auch eine Ehefrau haben kann, mit der man glücklich zusammen ist.

00:12:43: Und ich stelle mir das unfassbar schwer für eine Ehefrau, eine Freundin vor, wenn man dann mitbekommt, was ist da los?

00:12:52: Oder vielleicht auch, wenn man nun einen Verdacht hat, ohne dass das ausgesprochen wurde oder dass man es wirklich weiß.

00:12:59: Ich glaube auch, da können wir dann relativ viel darüber sprechen.

00:13:02: Ist ja auch interessant für die Zuhörer und Hörer*innen.

00:13:05: Es gab ja durchaus ein, zwei Zuschriften, in dem Fall waren es Frauen, aber es können auch genauso gut Männer sein,

00:13:13: die geschrieben haben, dass sie eventuell die Vermutung haben, dass ihr Partner Pädophil oder Hebel-Efil ist.

00:13:20: Von daher können wir damit hoffentlich ein paar Menschen auch helfen dann.

00:13:24: Und ich nehme es jetzt mal vorweg, das gilt immer bei jeder Folge unseres Podcasts.

00:13:29: Wenn jemand Fragen, Nöte, Anregungen hat, dann schreibt uns eine Mail, das steht ja immer in den Kontaktdaten der Podcastschirren.

00:13:37: Ich leite das dann gerne auch an die InLisa-Bit weiter oder ihr schaut einfach direkt bei KeinTetoWerden beim Standort ULM vorbei.

00:13:43: Da gibt es auch einen Kontakt und da können sich Angehörige und Betroffene hinwenden.

00:13:49: Das ist ganz wichtig, glaube ich.

00:13:51: Das war jetzt irgendwie die längste Einleitung jemals von allen Podcasts, die ich jemals gehört habe.

00:13:58: Aber es ist ja auch wichtig, man muss ja die Leute so ein bisschen auf den aktuellen Stand bringen,

00:14:04: auch wenn der halbe Podcast jetzt gefühlt vorbei ist.

00:14:07: Lass uns mal reden, was ist in den letzten beiden Jahren passiert?

00:14:12: Ich fände es zum Anfang total spannend, mal zu erfahren.

00:14:16: Habt ihr denn mit euren Patienten eventuell sogar über unseren Podcast mal gesprochen?

00:14:21: Das haben wir natürlich. Wir waren natürlich sehr, sehr stolz darauf, dass wir den veröffentlichen konnten.

00:14:27: Dank dir. Genau, und haben das natürlich auch kräftig beworben.

00:14:31: Unsere Patienten waren selber sehr angetan und haben den sehr, sehr gerne gehört und hören den immer noch sehr, sehr gerne.

00:14:38: Ich freue mich jetzt auch schon auf weitere Folgen, obwohl sie selbst betroffen sind, sind sie sehr interessiert, auch daran reinzuhören.

00:14:47: Ist es denn schwer für manche Patienten? Wir hatten ja auch immer wieder das Thema die Selbstwahrnehmung.

00:14:55: Also, sich selbst eingestehen. Ja, ich bin pedophil. Ist es dann schwer, so was zu hören auch?

00:15:00: Naja, ich glaube, wenn jemand diesen Podcast hört, dann entscheidet er sich ja sehr klar dafür, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

00:15:07: Ich glaube, das ist tatsächlich nicht so schwierig für die Patienten im Vergleich zu Medienberichten, wenn dann wieder jemand hochgenommen wird.

00:15:17: Ich sage es jetzt mal so umgangssprachlich und dann vor Gericht kommt.

00:15:22: Das macht natürlich mit unseren Patienten sehr, sehr viel, insbesondere, wenn dann gleich von den Pedos gesprochen wird und dann alle über einen Kamm geschoren werden.

00:15:32: Und da leiden die Patienten deutlich mehr. Ich glaube, bei dem Podcast, wie gesagt, diese aktive Entscheidung, die treffen die Patienten ja selbst.

00:15:40: Hast du denn Rückmeldung von Michi bekommen, wie ihm das Ganze gefallen hat?

00:15:45: Ich meine, er war ja unser Hauptprotagonist in dem Ganzen. Er ist nicht mehr in der aktiven Betreuung bei euch, aber ich glaube, du hörst trotzdem hin und wieder von ihm, oder?

00:15:54: Ja, wir haben immer wieder Kontakt, er meldet sich immer wieder.

00:15:57: Und ich habe ihn tatsächlich auch gefragt. Ich habe ihn natürlich auch informiert über den Preis.

00:16:04: Und er war sehr zweigeteilt. Auf der einen Seite hat er sich enorm gefreut und hat das natürlich auch mit großem Stolz entgegengenommen und hat auch das Gefühl gehabt, er konnte da auch etwas zurückgeben, nennt er das dann.

00:16:18: Wir haben ihm geholfen und er möchte jetzt gerne auch anderen Menschen helfen, möchte auch Mut machen.

00:16:24: Und gleichzeitig war das aber auch verbunden mit einer durchaus noch mal größeren Angst. Was ist, wenn mich jemand erkennt?

00:16:32: Also da haben wir wieder dieses Thema, was wir ja auch in den letzten Folgen immer wieder hatten, diese ganz große Angst vor Stigmatisierung, vor Erkanntwerden und dann eben auch möglicherweise negativen Konsequenzen.

00:16:44: Ja, das stelle ich mir vor, ist nicht einfach, auch weil man vielleicht dann auch nochmal realisiert, oh, wedes hören echt ganz schön viele Menschen und dann wird das noch mit einem Preis belohnt, das kann eine gewisse Spirale führen, das kann ich mir durchaus vorstellen.

00:17:01: Genau.

00:17:02: Aber er ist soweit, ihm geht's gut.

00:17:04: Das können wir sagen, das freut mich auch, weil das höre ich jetzt auch zum ersten Mal, ich habe ja Michi selbst getroffen und habe das damals mit ihm aufgenommen.

00:17:15: Michi, liebe Grüße, falls du jetzt zuhörst, hat sich denn jemand vielleicht auch mal bei euch gemeldet und nach Hilfe gefragt, weil er irgendwie über dem Podcast auf euch aufmerksam wurde?

00:17:26: Also tatsächlich kamen mehrere Anfragen, also Patienten haben sich tatsächlich nur wenige auf den Podcast berufen, also einzelne natürlich, aber nicht gar so viele, ich denke aber trotz allem, dass der Podcast etwas bewirkt hat.

00:17:44: Was sehr erfreulich war, waren auch Rückmeldungen von zum Beispiel anderen Journalisten, die dann aufmerksam wurden durch den Podcast, die da sehr angetan waren und auch von Kollegen und Kolleginnen, die dann da einfach nochmal mehr Interesse hatten, nochmal nachfragen wollten und genau, also gab es durchaus viel Rückmeldung.

00:18:07: Dann liebe Grüße an meine Kollegen, freut mich, dass ich euch ein neues Thema auf den Tisch platziert habe und es ist ja auch schön, wenn deine Kollegen dann nochmal ein bisschen einen anderen Blick drauf bekommen.

00:18:17: Ihr seid ja auch ein bisschen gewachsen bei euch in Urlaub, du habt eine neue Psychologin noch mit dem Team, oder? Psychotherapeutin oder Psychologin?

00:18:23: Eine Ausbildung, also Psychologin, eine Ausbildung zur Psychotherapeutin und dadurch, dass wir ja inzwischen, du hast es ja vorher angesprochen, es hat sich ja einiges getan, jetzt auch aktiv nochmal forschen, haben wir auch nochmal zwei Kollegen dazu bekommen, eben hauptsächlich für unsere Forschungsprojekte.

00:18:42: Und auch ganz wichtig, ein ganz tolles neues Büro bzw. Praxis habt ihr bekommen, ich bin mal durchgelaufen.

00:18:49: Das ist echt schön, im Herzen, mitten in Ulm, direkt Eisdiele daneben, man ist direkt in der Innenstadt, im Sommer kann man es da ganz nett haben, glaube ich.

00:18:59: Absolut, ganz genau, ja.

00:19:01: Ihr seid umgezogen, ihr habt jetzt eine tolle, große neue Praxis, wie ist es denn, gibt es inzwischen auch neue Standorte in den letzten zwei Jahren, hat sich da was getan bei euch, also beim gesamten Projekt kein Täter werden?

00:19:11: Da hat sich tatsächlich nicht viel getan, weil das ja nicht so ganz einfach aus dem Boden zu stampfen ist, zudem hat das auch etwas mit unserer Finanzierung zu tun, die ja jetzt auf eine bestimmte Laufzeit begrenzt ist und da nicht einfach neue Standorte hinzukommen können, weil das ja ausgelegt ist auf eine Laufzeit von mehreren Jahren und insofern hat sich jetzt kein weiterer Standort gegründet.

00:19:38: Es gibt eine schöne Karte, auf der Website kein Täter werden, da sind alle Standorte drauf, hier in Ulm, ich glaube der nächste war erst in München wieder, oder?

00:19:47: Ganz genau in München, Bamberg, also das sind so die nächsten Standorte.

00:19:51: Ansonsten Berlin natürlich, da hat das Ganze ja angefangen, aber auch in ganz Deutschland verteilt, also da kann man durchaus mal schauen.

00:19:58: Ich weiß noch, du hast zu mir gesagt, damals es war, es ist schon für viele Patienten teilweise allein schon das Herkommen eine gewisse Hürde, weil wenn man da jetzt an der Deutsch-Schweizer Grenze zum Beispiel sitzt, am Bodensee oder so, das ja bis Ulm, da bist du eineinhalb Stunden unterwegs und die kommen, ich weiß nicht, wie oft einmal die Woche zu euch?

00:20:18: Naja, das wird nicht gehen, also wir haben tatsächlich auch Patienten, die dann alle zwei Wochen nur kommen können und die Anfahrten von einerinhalb Stunden wären noch die Kürzeren, also wir haben tatsächlich auch Patienten, die zum Teil zwei, zweieinhalb Stunden anreisen, um die Therapie wahrnehmen zu können.

00:20:35: Das hat sich in Coronazeiten ein wenig aufgelockert, also so schlimm Corona für viele Menschen war, hat es doch den Nutzen gebracht, dass wir auch jetzt auf Online-Therapien zugreifen können, wenn gleich wir davon keine Fans sind, weil wir einfach Beziehungsarbeit oder Beziehung anbieten wollen und da es natürlich in persönlichen ganz anders funktioniert und rüber kommt im Vergleich zu dem Bildschirm.

00:21:02: Aber theoretisch ist das auch möglich, nicht durchgängig und zu 100%, aber immer wieder mal können, wir auch auf Online-Sitzungen zurückgreifen.

00:21:11: Das funktioniert vermutlich, also kann ich mir vorstellen, wahrscheinlich auch erst, wenn man sich mal persönlich kennengelernt hat, oder weil man kennt das ja so, die Beziehung zu seinem Arzt oder in dem Fall seinem Psychotherapeut, das ist etwas ganz Spezielles, das muss aufgebaut werden und ich glaube online lässt sich das jetzt nicht so gut aufbauen, wie wenn man sich mal persönlich getroffen hat.

00:21:30: Ja, also das mit Sicherheit und viele Patienten sagen das auch, es ist einfach was ganz anderes, in einem Raum miteinander zu sitzen, ohne irgendeinen Bildschirm als Begrenzung und dann kommt noch dazu, dass es immer so einer meiner Aspekte, der mir nicht so schmeckt, wenn Patienten den ganzen Tag vor dem PC sitzen und darauf arbeiten, am Abend vielleicht noch zocken, wie sie es nennen und dann noch die Therapie auch am PC machen, nehmen sie ja auch gar nicht mehr wirklich ein,

00:21:59: wir auch gar nicht mehr wirklich aktiv am Leben teilen, gehen nicht raus, müssen sich nicht anziehen, müssen sich nicht die Haare kämmen und die Zähne püsten, genau, Zähne putzen, Haare püsten.

00:22:10: Genau, so rum, für mich ist es auch ganz wichtig, dass die Patienten einfach auch mal rauskommen und auch in reale Beziehungen eingebunden sind und da ist natürlich das Gruppenterrapeutische Angebot, das ganz besonders für mich sehr, sehr wertvoll ist und für viele unserer Patienten auch, wo aber natürlich auch die Hürde am größten ist, sich da reinzusetzen.

00:22:33: Ganz spannendes Thema, kann ich auch empfehlen, ich glaube in Folge 203 haben wir das besprochen, eben haben wir über diese Gruppenterrapie gesprochen, weil ich mir das am Anfang sehr schwer vorstellen konnte, als ich das gehört habe, dass da Gruppenterrapie gibt, eben aus dem Grund, dass er eh schon eine unglaubliche Hürde überhaupt mit jemand fremden, also in dem Fall eine Psychotherapeutin darüber zu sprechen und dann soll man das Ganze auch noch eventuell von noch mehr Leuten fremden, offenlegen und interessanter Aspekt, den Dudern,

00:23:02: mir damals nähergebracht hat, es ist ja auch durchaus, muss man da aufpassen, dass die Patienten sich dann nicht gegenseitig anstacheln teilweise.

00:23:11: Ja, das kommt Gott sei Dank nicht ganz so häufig vor, eher ist es so, dass die Patienten am Anfang sehr große Ervorbehalte haben, so wie du gerade richtig sagst, nochmal mit fremden Menschen über sehr, sehr intime Details zu sprechen.

00:23:27: Letztendlich ist aber genau das dann auch das positive Erleben, wenn die merken, das sind ganz viele, denen geht es ganz genauso wie mir und die sind auch nette Menschen, haben die gleichen Alltags-Schwierigkeiten, haben vielleicht auch Probleme in der Beziehung oder mit dem Chef oder mit der Chefin oder wie auch immer.

00:23:46: Und das ist eigentlich dann das, wo dann die meisten sagen, das macht richtig Laune und richtig Spaß, da fühle ich mich wohl, da gehöre ich in eine Gemeinschaft und wir haben wirklich eine ganz, ganz tolle Therapiegruppe, die sich sehr, sehr unterstützt und sehr, sehr wertschätzend und doch kritisch miteinander umgeht.

00:24:04: Auch weil man eben das Gefühl hat, ich bin nicht alleine mit meinem Problem.

00:24:07: Genau.

00:24:08: Ich habe noch was ganz Neues mitbekommen bei euch, oder das ist jetzt die Frage, ob es bei euch ist, ob ich das jetzt richtig verstanden habe.

00:24:17: Wir haben das schon mal in alten Folgen so ein bisschen angesprochen, das war das Thema "Pädophilie bei Jugendlichen".

00:24:22: Da werden wir in Zukunft, also in der nächsten Folge ja auch darüber sprechen, weil ihr da auch was habt, ihr macht das mit Schulen.

00:24:27: Ich habe gelesen, bei der Charité in Berlin gibt es jetzt ein ganz neues Projekt, das heißt, du träumst von ihnen, das ist auch ein Präventionsprojekt, aber da wird eben mit Jugendlichen statt mit Erwachsenen gearbeitet.

00:24:37: Das machen auch Psychologen und Psychologinnen und Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, die sich ebenfalls bei kein Täter werden engagieren.

00:24:46: Ich glaube sogar eben auch mit dem Professor Bayer.

00:24:49: Ganz genau, also in Berlin ist der Chef Professor Bayer.

00:24:52: Genau.

00:24:53: Und ist das jetzt ein Pilotprojekt einfach mal in Berlin oder wird das wie bei kein Täter werden, dass es da auch mehr Standorte kommen werden?

00:25:02: Also eigentlich ist es kein Pilotprojekt mehr, also es ist tatsächlich schon ein Projekt, das es länger gibt und wo auch sehr gute Erfolge erlebt werden oder berichtet werden von den Kollegen und Kolleginnen, die das dort machen.

00:25:17: Es ist natürlich das ganz große Anliegen, das auch deutschlandweit zu etablieren.

00:25:22: Nur da hängen wir natürlich auch wieder an der Finanzierung und an den Möglichkeiten.

00:25:27: Wir hatten das ja vorhin schon mal kurz angesprochen.

00:25:29: Das ist immer das Geld.

00:25:30: Genau.

00:25:31: Und in Ulm haben wir dieses Angebot leider eben nicht.

00:25:34: Da arbeiten wir aber sehr konstruktiv und gut auch mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie unter der Leitung von Professor Feigert zusammen.

00:25:43: Und dort gibt es dann die Möglichkeit eben auch für Jugendliche unterzukommen und dort Unterstützung zu kriegen.

00:25:50: Genau.

00:25:51: Und gleichzeitig ist es eben sicherlich etwas, was wir uns alle wünschen würden, wenn wir auch für Jugendliche ein Angebot deutschlandweit etablieren könnten.

00:26:02: Auch das habe ich in der alten Folge schon mal angesprochen und ich fand das total interessant.

00:26:07: Wie definiert sich denn Pedophilie und Hebephilie bei Jugendlichen?

00:26:12: Ich hatte damals gefragt, gibt es denn ein Alter, ab dem man sagt, okay, du bist Pedophil, weil das Opfer oder nicht Opfer, Opfer ist das falsche Wort.

00:26:22: Die Person, die du dir vorstellst, ist eklig.

00:26:25: Jahre jünger als du. Ich stelle mir das bei Jugendlichen total schwierig vor, weil es ja sein kann, dass die Person,

00:26:34: die auf die sie dann augegeworfen haben, nur wenige Jahre jünger ist und wie schafft man das dann? Also wie

00:26:40: grenzt man da ab? Wie sagt man, naja, das ist das halt ein normaler Schwarm oder naja, das ist schwierig.

00:26:47: Ich will jetzt nicht immer sagen, hört euch unsere alten Folgen an, deswegen lasst uns da vielleicht noch mal ganz

00:26:55: kürzlich drauf kommen, das ist ja wahrscheinlich auch wichtig für das Projekt, das du in den Schulen hier in der Region führst.

00:27:00: Wie kann man das abgrenzen? Ja, also in den Schulen machen wir tatsächlich ja keine Diagnostik.

00:27:08: Also wir errichten uns dann nicht an potenziell pädophile Kinder und Jugendliche, sondern...

00:27:14: Entschuldigung, das ist dann auch der Unterschied zu dem Projekt in Berlin an der Charité, die arbeiten wirklich mit Betroffenen und bei euch ist es

00:27:20: halt Prävention, also schon im Voraus. Genau, also in Berlin ist es eben ein Standort, wo Kinder und Jugendliche sich hinwenden können

00:27:30: und dort Therapie bekommen, wenn sie die Sorge haben, pädophile zu sein und dafür haben wir eigentlich die Kriterien,

00:27:39: die das sogenannte ICD-10 vorgibt, wir haben jetzt dann bald das ICD-11 und da sind sehr klare Vorgaben und...

00:27:47: Das ist wie so eine Art Handbuch. Genau, ein diagnostisches Manual, wo Symptome einer Diagnose dann letztendlich zugeordnet werden und nachdem

00:27:58: sozusagen eine einheitliche Sprache möglich ist unter Fachleuten und da ist es eben so, dass die Pädophilie auch erst

00:28:08: ab Volljährigkeit diagnostiziert werden kann und dann müssen die Kinder oder eben die Personen, die Lust bereiten beispielsweise dann etwa

00:28:22: fünf Jahre Unterschied haben müssen zu dem Betroffenen. Das ist bei Kinder und Jugendlichen natürlich ein bisschen schwierig auszumachen.

00:28:30: Tendenziell glaube ich, dass es schon eine Richtung gibt, also man kann durchaus auch durch Gespräche und wenn man sich das ganze

00:28:38: anhört, was die Kinder und Jugendliche berichten, eine Richtung durchaus schon feststellen, insbesondere wenn man damit jeden Tag zu tun hat,

00:28:45: also die Kolleginnen und Kollegen können das mit Sicherheit schon sehr, sehr differenziert und trotz allem muss man natürlich da noch mit einbeziehen,

00:28:54: dass das unter Umständen auch etwas ist, was vielleicht auch mal eine Phase ist. Das wird begleitet und einfach überwacht, sage ich mal.

00:29:05: Das heißt also, weil du sagst, Phase, es kann durchaus sein. Ich mein, wir wissen alle Teenager und Jugendliche, da passiert viel

00:29:12: Ausnahmkörper, Innen- und Körper, im Kopf, im Hirn, sonstwo. Das heißt, es kann durchaus auch sein, dass das wieder abklingt dann.

00:29:20: Das ist denkbar. Da werden sicherlich die Kolleginnen aus Berlin oder auch andere Kollegen und Kolleginnen, die mit Jugendlichen

00:29:27: arbeiten und spezialisiert in diesem Bereich werden da sicherlich noch besser was dazu sagen können.

00:29:33: Aber grundsätzlich ist das natürlich im Laufe unserer Geschlechtsreife so, dass wir alle ausprobieren und es gibt gleichgeschlechtliche sexuelle

00:29:41: Aktivitäten, die Jugendliche miteinander ausprobieren, ohne tatsächlich homosexuell zu sein am Ende.

00:29:49: Und ähnlich könnte man durchaus auch denken, dass sich da eben jemand hingezogen fühlt zu einem deutlich jüngeren Kind und da die Sorge hat,

00:29:58: wie du viel zu sein und am Ende dann aber tatsächlich sich auch weiterentwickelt und dann auch die bevorzugten Partner in einem ehrlichen Alter sind.

00:30:07: Alles klar. Auch dazu zu dem Thema gibt es im Netz noch einiges zu finden, falls sich da jetzt jemand irgendwie mehr Information wünscht.

00:30:16: Das Projekt heißt, du träumst von ihnen und da gibt es auch eine schöne Internetseite, die ist auf der Seite der Charité in Berlin.

00:30:24: Das heißt, wer da mehr Infos möchte, einfach mal drauf klicken.

00:30:29: So Elisabeth, also wir kommen ja nicht drum herum, wir müssen da jetzt auch noch drüber sprechen.

00:30:33: Es ist schon ein paar Mal angeklungen, das Thema Geld.

00:30:35: Ich weiß noch, vor zwei Jahren kam das zum Thema, wie wird eigentlich kein Täter werden finanziert und wie geht es damit weiter in Zukunft?

00:30:46: Lass uns die Leute mal auf ein Status quo abholen.

00:30:49: Wie läuft das momentan? Wo bekommt ihr momentan euer Geld her?

00:30:53: Also aktuell werden wir finanziert über den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen.

00:30:59: Da ist ein Topf in den Zahlen alle gesetzlichen Krankenversicherungen ein.

00:31:06: Und dieses Geld bekommen wir dann ausgezahlt für die Patienten, die wir versorgen.

00:31:12: Das ist ein sogenanntes Modellprojekt für das extra ein Paragraf im Sozialgesetzbuch 5 verabschiedet wurde und der zeitlich begrenzt ist.

00:31:22: Das heißt bis Ende 2025 ist die Finanzierung gesichert und ab dem ersten, ersten 2026 ist erst mal ein fettes Fragezeichen.

00:31:34: Fettes Fragezeichen, einfach nur weil es eine Formalität ist und das noch nicht so, wie es momentan öfters in unsere Politik sich ein bisschen zieht oder weil da wirklich diskutiert wird?

00:31:48: Also weil wirklich diskutiert wird, wir haben keine Folgeversorgung finanziert, also keine Folgefinanzierung sozusagen gefestigt oder festgelegt,

00:32:00: sondern es geht jetzt auch darum, mit Zahlen zu belegen.

00:32:05: Wir werden ja auch evaluiert.

00:32:06: Also es wird ja auch der Sinn des Projekts wissenschaftlich überprüft.

00:32:13: Und danach würde sich dann eben auch richten, wie geht es weiter?

00:32:18: Die Schwierigkeit ist ein bisschen die, dass wir mit den Ergebnissen dieser Studie nicht vor Ende 25 bzw. Mitte 26 rechnen können.

00:32:28: Das heißt, wenn 2025 die Gelder auslaufen, dann können wir natürlich auch keine weiteren Mitarbeiter finanzieren.

00:32:36: Die Mitarbeiter müssen sich aber natürlich irgendwo selbst erhalten und gehen dann in andere Anstellungsverhältnisse.

00:32:44: Und wenn wir dann irgendwann das Gefühl haben, Klasse, das Projekt ist toll, weil die Ergebnisse sind gut oder die Politik entscheidet dann, es muss weitergehen,

00:32:54: müssen wir eigentlich wieder von Null beginnen, weil wir die ganzen Kollegen und Kolleginnen, die jetzt über Jahre zum Teil eingearbeitet sind, nicht mehr zur Verfügung haben.

00:33:03: Das heißt, das ist jetzt ein ganz, ganz großes Thema bei uns auch schon seit etwa einem Jahr, dass wir von allen, also unter allen Standorten natürlich,

00:33:12: da schon Bestrebungen haben, Wünsche haben, auch mit der Politik ins Gespräch zu gehen und darauf hinzuweisen, wie wichtig diese Arbeit ist.

00:33:22: Also das ist ja auch der Superkau für Patienten, die gerade in Behandlung sind.

00:33:27: Das würde ja bedeuten, dass von heute auf morgen die Behandlung beendet ist.

00:33:32: So ist es. Das wäre jetzt tatsächlich der Superkau.

00:33:35: Ich weiß gar nicht, wie man das einem Patienten erklären soll, sagen soll du, ab morgen ist erst mal Schluss.

00:33:40: Kann sein, dass ich mich in einem halben Jahr wieder bei dir melde und dann können wir weiter machen, dass da geht ja jedliches Vertrauensverhältnis auch verloren.

00:33:46: Absolut und das ist für uns Therapeut natürlich auch ganz schwierig, wenn wir Anfragen bekommen von Patienten, die sich hilfessuchend an uns wenden

00:33:54: und wir dann irgendwie immer schon dazusagen müssen, naja, wir müssen jetzt mal abwarten bis Ende 25 können wir ihnen was anbieten und ab dann müssen wir schauen, wie es weitergeht.

00:34:05: Also das ist eine ganz, ganz ungünstige Situation, die natürlich jetzt durch die schwierige politische Situation in Deutschland noch mal schwieriger wurde.

00:34:14: Klar, weil jetzt andere Themen gerade irgendwie im Fokus stehen.

00:34:20: Oh je, okay, gibt es da eine Möglichkeit, dass das anders finanziert werden könnte?

00:34:25: Also kann es zum Beispiel auf Länderebene finanziert werden, weil der Spitzenverband der Krankenkassen ist ja was Deutschlandweit ist?

00:34:31: Ja, also wir würden dann wieder zurückkehren in die ursprünglichen Finanzierungsformen, so dass jedes Land ein Ministerium, weiß ich nicht, beauftragt oder ein Ministerium uns unter ihre Fittiche nimmt

00:34:46: und dann eben dafür sorgt, dass wir weiter leben. So hatten wir das ja zwischen 2014 bis 2018.

00:34:53: In Baden-Württemberg ist das Sozialministerium ein sehr, sehr unterstützendes Ministerium, für das wir das sehr, sehr dankbar sind.

00:35:01: Also die haben uns sehr, sehr lange finanziert und finanzieren ja auch jetzt weiter die Forschung.

00:35:05: Nur die Patientenversorgung ist natürlich ein Topf, der relativ groß ist, also wo schon Geld gebraucht wird.

00:35:15: Und insofern ist das natürlich ein großer Patzen, würde ich jetzt mal sagen, der, ja also klar wäre es wünschenswert, bevor es ganz aufhört, dass wir dann auf Länder über eine Weiterfinanzierung werden.

00:35:29: Trotzdem wäre natürlich unser großer Wunsch auch eine Verstätigung.

00:35:33: Habt ihr schon Signale dann auch Stuttgart bekommen vom Sozialministerium?

00:35:38: Haben die da schon mal gesagt, ja gut, wenn das da nicht klappt, dann springen wir wieder ein?

00:35:42: Naja, ich glaube das Sozialministerium kann ja auch nur mit dem Geld finanzieren, dass der Haushalt frei gibt.

00:35:49: Und in das sind wir dann sozusagen wieder auf der großen oberen Ebene, auf der Bundesebene, wo wir nicht wissen, wie geht es denn überhaupt weiter in Deutschland?

00:35:57: Welche Regierung wird uns regieren und wie viel Geld werden, wird diese Regierung für so ein Projekt zur Verfügung stellen?

00:36:07: Dann hast du auch noch im Brandenburg nächstes Jahr ja auch noch Landtagswahlen, wo sich die Machtverhältnisse wieder komplett ändern können.

00:36:13: Genau.

00:36:14: Lizzy, du hast mir die Chance gegeben, mit deinen Patienten über das Drohende aus eures Projekts zu sprechen.

00:36:20: Die sind ja unmittelbar von Betroffen, wenn man euch mitarbeitet, denn da jetzt mal außen vorlässt.

00:36:28: Ich habe da bei einer Gruppentherapie von euch vorbeischauen dürfen.

00:36:32: Vier Männer waren da, drei haben am Ende auch mit mir gesprochen, tolle Quote. Hättest du erwartet, dass so viel dann auch in den Podcast kommen wollen?

00:36:40: Also tatsächlich war das erstmal überraschend, weil natürlich unsere Patienten ein besonderes Bedürfnis nach Anonymität haben, ganz klar.

00:36:49: Und eine ganz große Angst natürlich auch gerade mit Medien zu sprechen.

00:36:54: Jetzt kannten dich die Männer ja von unseren ersten Folgen und hatten einfach sehr viel Vertrauen zu dir.

00:37:02: Und ich fand das großartig, als sie damals gehört haben, dass unser Projekt möglicherweise nicht weiter verlängert wird ab 2025,

00:37:12: haben sie alle ganz betroffen so fort reagiert und haben gesagt, was können wir tun?

00:37:17: Genau, sie haben getan.

00:37:19: Sie haben getan, genau.

00:37:20: Drei Männer haben mit mir gesprochen, drei Männer mit einer pedofilen Neigung,

00:37:26: drei Männer, die sich bei kein Täter werden Hilfe gesucht haben.

00:37:31: Und ich bin ganz ehrlich, denen hat man während unserer Gespräche die Unsicherheit schon angemerkt.

00:37:38: Also ich kann es in ganz der Weise nachvollziehen.

00:37:40: Also es ist zwar nicht klar belegt, woher so eine Neigung kommt, aber es ist bewiesen, dass vor allem auch man es braucht,

00:37:48: die Kinder aufwieder zu tätern werden.

00:37:50: Und es geht hier tatsächlich, es gibt die Möglichkeit, diesen Rackenschwanz hier zu beenden.

00:37:58: Und das ist das, was wir, warum wir hier sind, warum wir das wollen.

00:38:02: Und ich glaube, dass auch hier gesunde Mensch genau dieses Ziel hat.

00:38:06: Und das ist das, was wir wollen, also diesen Rackenschwanz zu beenden, dass wir das Beste, was uns an passieren können.

00:38:15: Ist natürlich das Optimum am Ende, den Rackenschwanz beenden.

00:38:19: Wie hast du das wahrgenommen?

00:38:20: Wie gehen eure Patienten um mit der Info, dass es eventuell zu Ende gehen könnte, Ende diesen Jahres?

00:38:27: Es gibt eine ganz große Betroffenheit, es gibt eine große Angst.

00:38:30: Wo können wir hin? Was wie geht es weiter?

00:38:33: Wir wollen eigentlich hier auch die Gruppe nicht verlassen.

00:38:37: Sie haben endlich andere gefunden, die das gleiche Schicksal haben, die sie gut verstehen, die sich gegenseitig unterstützen.

00:38:45: Die sie gegenseitig ihre Geschichten erzählen, die sie gegenseitig vertrauen.

00:38:51: Und das ist ein ganz, ganz hohes Gut.

00:38:53: Und wenn das verloren geht, ist das natürlich gerade für diese Menschen ein ganz, ganz großes Drama.

00:38:58: Zumal viele von den Männern, die da mit ihr auch gesprochen haben.

00:39:03: Aber wir haben natürlich darüber hinaus auch noch eine ganze Vielzahl an Patienten.

00:39:07: Alle meistens schon Therapiefersuche im Vorfeld hatten.

00:39:12: Und diese Therapiefersuche gescheitert sind, scheitern mussten, weil entweder diese Präferenz gar nicht zum Thema werden durfte.

00:39:20: Aus Ängsten, aus Scham usw.

00:39:23: Oder diejenigen, die mutig waren, das anzusprechen.

00:39:26: Dann erlebt haben, dass Behandler vielleicht emotional das noch mitgetragen hätten,

00:39:33: aber einfach inhaltlich über sich überfordert gefühlt haben und das auch offen kommuniziert haben.

00:39:38: Oder dann eben tatsächlich so reagiert haben, wie viele Menschen reagieren, nämlich mit einer großen Abneigung und Abscheu diesen Patienten gegenüber.

00:39:48: Da waren sich auch alle drei absolut einig.

00:39:50: Ohne kein Täter werden würde was in der psychotherapeutischen Behandlung, in der Behandlungslandschaft in Deutschland fehlen.

00:39:58: Ja, es fehlt dann allen Ecken und Bänden sowieso schon.

00:40:01: Und für quasi dieses Pädophilen Thema, da gibt es ja gefühlt nichts.

00:40:06: Also wenn kein Täter werden nicht ist, dann würde ich, ja, ich könnte niemanden empfehlen.

00:40:12: Also da gibt es nichts mehr.

00:40:13: Ich habe auch mal recherchiert und tatsächlich, da ist nichts.

00:40:18: Also zumindest ich habe nichts gefunden.

00:40:20: Und du hast es ja gerade auch schon angesprochen.

00:40:23: Es gibt in Anführungsstrichen normale Psychotherapeuten.

00:40:26: Aber das ist jetzt halt so auch, wir haben ja schon unzählige Male darüber gesprochen in unserem Podcast.

00:40:32: Die sind jetzt halt auch nicht explizit auf das Thema Pädophilie geschult.

00:40:37: Und das ist das große Problem auch, oder?

00:40:39: Ja, also einerseits eben, dass nicht geschult sein.

00:40:43: Und einzelne Kollegen und Kolleginnen, die da vielleicht auch offen wären dafür,

00:40:49: fühlen sich vielleicht tatsächlich nicht ausreichend in der Lage und kompetent da eine Therapie anzubieten.

00:40:57: Dann ist es ja auch so, dass es natürlich auch für Psychotherapeuten mit Angst einhergeht,

00:41:03: Menschen zu behandeln, die ein potenzielles Risiko haben, Straftaten zu begehen.

00:41:08: Das muss man ja auch noch mal dazu sagen.

00:41:10: Das muss man ja auch aushalten können und mittragen und nicht nur können, sondern auch wollen.

00:41:17: Und am wollen scheitert es tatsächlich bei einer Vielzahl von Kollegen und Kolleginnen,

00:41:22: die einfach sagen, mit solchen Menschen will ich nichts zu tun haben.

00:41:26: Und die das einfach emotional nicht mittragen und aushalten wollen.

00:41:31: Ich glaube, was man ja auch ganz oft vergisst, ist, dass ganz viele eure Patienten zum ersten Mal überhaupt

00:41:38: so wirklich mit jemanden über ihre Pedophilie sprechen können, wenn sie dann zu euch kommen.

00:41:43: Wir haben den Ton ja ganz am Anfang unseres Podcasts gehört.

00:41:47: Das ist nicht so einfach sich anderen bei dem Thema zu öffnen.

00:41:50: Ja.

00:41:52: Seit 14 hat dein Patient mehr oder weniger gewusst, da ist stimmt was nicht.

00:42:00: Mit wem redet man denn da mit 14?

00:42:02: Also zumal in Eltern gehe ich das sicher nicht.

00:42:05: Also es ist sehr schwierig und ich glaube selbst in dem geschützten Raum, also bei euch in der Therapie,

00:42:13: da kann das am Anfang noch etwas überwindung kosten.

00:42:16: Ja, das war befremdlich, würde ich sagen, auch am Anfang,

00:42:20: gerade weil man nicht über das Thema spricht und man selber auch nicht über das Thema sprechen will,

00:42:25: weil es ein Tabuthema ist, auch was in der Gesellschaft darüber angeht.

00:42:30: Und ich, dass ich natürlich auch nicht für wahr haben wollte, dass ich jetzt diese Präferenz habe.

00:42:36: Aber man erlebt einfach, dass man hier offen sprechen kann, man würde nicht verteufeln,

00:42:40: man würde nicht als schlechterer Mensch darstellen und weil man die Präferenz hat,

00:42:44: sondern man ist einfach ein Mensch mit der Präferenz und damit muss man eben lernen, um zu nehmen.

00:42:49: Ich glaube, was alle diese Töne so ein bisschen zeigen ist einfach, wie einzigartig euer Projekt ist,

00:42:54: wie einzigartig kein Täter werden ist.

00:42:57: Nicht, weil andere Leute das nicht machen wollen, wahrscheinlich, sondern einfach,

00:43:02: es gibt einfach nichts anderes in diesem Sinn, auch mit der Erfahrung seit über 20 Jahren.

00:43:07: Gibt es euer Projekt hier und da wird geforscht, bei euch in Ulm wird geforscht,

00:43:11: im Standort oder wahrscheinlich wird an vielen Standorten geforscht.

00:43:15: Da ist eine unfassbare Erfahrung da, würde ich behaupten, die eure Patienten direkt spüren und erfahren.

00:43:25: Und nicht nur die Patienten hoffentlich, sondern eben auch Angehörige,

00:43:30: die Familien, die auch eben davon natürlich mittelbar betroffen sind.

00:43:35: Also eins war klar bei meinen Gesprächen mit deinen Patienten und da waren sich alle absolut einig,

00:43:41: ohne kein Täter werden, wird etwas fehlen.

00:43:44: Also das kann ich nur mit einem absoluten Jahr beantworten.

00:43:48: Also ich, wenn man sich damit beschäftigt, weiß man auch, dass die Dunkelziffer von Kedophilen

00:43:55: immens hoch ist und jeder Mensch hat das Recht oder sollte auch dieses Angebot bekommen,

00:44:00: sich diese Hilfe zu holen.

00:44:02: Ich würde mir sogar wünschen, dass es eben noch weiter verbreitet wird,

00:44:07: dass Menschen wie ich viel früher und viel schneller fahren,

00:44:11: bevor sie eine Tatbegegen begeben, hierher kommen und sich Hilfe holen können.

00:44:19: Traumvorstellung, ne?

00:44:21: Ideal Vorstellung, dass wir eigentlich so wie wir es geplant haben zu arbeiten.

00:44:27: Das ist natürlich manchmal dann trotzdem Taten, dass die begangen werden zunächst mal

00:44:34: und dann ein Aufwachen mit sich bringen und dann hinterher Patienten zu uns kommen.

00:44:38: Und trotzdem sind auch diese Menschen bei uns herzlich willkommen,

00:44:43: weil es ja auch da wiederum geht, da rum geht sozusagen auch weitere Übergriffe zu verhindern.

00:44:49: Wir haben jetzt nur vier ganz kurze Töne von deinen Patienten gehört.

00:44:53: Ich habe natürlich noch viel mehr mit denen gesprochen über ihre Vorgeschichten,

00:44:56: warum sie überhaupt zu euch gekommen sind und dann natürlich auch ganz wichtig,

00:44:59: wie ihnen kein Täter werden geholfen hat.

00:45:02: Wer zu viel jetzt für die heutige Folge, wir schieben das aber nach.

00:45:07: Wir machen sozusagen eine Zwischenfolge, würde ich jetzt einfach mal so einen in Raum werfen, unabgesprochen.

00:45:12: Wo wird das Ganze einfach nochmal von deinen Patienten uns anhören werden und dann aber auch zusammen einordnen werden?

00:45:21: Auch das ist ja immer wichtig.

00:45:23: Das kommt dann direkt nach diese Folge hier raus.

00:45:26: Würde ich jetzt mal behaupten, vielleicht ein paar Tage versetzt, um die Spannung oben zu halten.

00:45:30: Aber ich verrate es einfach mal, es war super spannend.

00:45:35: Das war total differenziert, aber auch unterschiedliche Antworten, die ich da bekommen habe.

00:45:41: Ich mache mal einen kleinen Teaser.

00:45:44: Ich habe die Frage gestellt, da wollte ich wissen, was deine Patienten denn den entscheiden.

00:45:49: Also denjenigen, die über das mögliche Aus der Finanzierung von kein Täter werden entscheiden müssen.

00:45:55: Was sie denen ins Gesicht sagen würden.

00:45:58: Ich bin sehr froh, dass ich nicht in dieser Position sein muss, so etwas entscheiden zu müssen, weil es entscheidet.

00:46:06: Ich sage es mal überspitzt gesagt über Leben und Tod, weil etwas verhindert werden könnte, wenn die Möglichkeit besteht, Hilfe annehmen zu können.

00:46:17: Und diese Hilfe gibt es hier.

00:46:19: Die ist da und die Menschen, die hier arbeiten, die sind wunderbar, die machen das einfach so toll.

00:46:25: Aber die Politiker, die das hören, die sollen sich das wirklich zu Herzen nehmen.

00:46:29: Es könnte auch ihr Kind sein und es ist einfach unnötig, dass das nicht bezahlt wird.

00:46:35: Ich würde versuchen zu fragen, oder Haus zu finden, warum.

00:46:38: Ich meine, wahrscheinlich würde es eigentlich nur am Geld liegen und ich würde ihnen genau dasselbe sagen.

00:46:43: Also langfristig gesehen, glaube ich, hätten sie mehr Geld gespart, wenn sie quasi die Betroffenen stützen,

00:46:49: sodass sie quasi mit ihrem Leben klar kommen, produktive Mitglieder der Gesellschaft werden und ja nicht nur andere ins Umgebild reißen.

00:46:59: Ich würde ihnen ins Gesicht sagen, dass ich die Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen kann, dass ich mir wünschen würde, dass sie Finanzierung einfach weiter geht.

00:47:07: Gerade dieses deutschisch und weite große Projekt finanziell zu unterstützen ist so unglaublich wichtig.

00:47:13: Und ich würde einfach mehrfach darum bitten, diese Finanzierung weiter zu machen.

00:47:18: Seht da Pipi in deinen Augen?

00:47:22: Nein, ich bin tatsächlich ganz gerührt.

00:47:24: Ja, ist schön, aber das ist auch schön, wenn man von den Patienten dann zu gelobt wird, oder?

00:47:28: Natürlich, also das ist ganz, ganz toll.

00:47:30: Und das ist natürlich auch ein Privileg mit Menschen zu arbeiten, die so viel Vertrauen in einen haben und in uns alle haben und sich da so öffnen, auch mit so einem unglaublich schwierigen Thema.

00:47:42: Also, schaut die Tage mal rein in eure Podcast-Apps, in die Podcast-App "Euro Wahl".

00:47:49: Eine kleine Zwischenfolge mit dem Patienten von Lizzie, die uns von sich, ihre Geschichte und auch ihre Meinung zur Einstellung der Keintäterwerden-Finanzierung so ein bisschen erzählen.

00:48:00: Wir haben jetzt ja viel aus Sicht der Patienten gehört.

00:48:05: Was macht denn das ganz privat und persönlich?

00:48:09: Was macht denn das mit euch, also mit den Menschen, die dann bei Keintäterwerden arbeiten?

00:48:14: Klar, du hast noch eine Praxis, das heißt, du wärst jetzt nicht von heute auf morgen arbeitslos, aber es gibt ja wahrscheinlich auch Kollegen, die das Vollzeit machen.

00:48:23: Also es gibt einige Kollegen, die auch noch nicht die Möglichkeit haben, nebenzu in einer Praxis sozusagen noch ein sicheres Bein aufzubauen.

00:48:32: Und das ist natürlich eine ganz große existenzielle Bedrohung und eine große Angst, die jetzt auch zunehmend spürbar wird im Kontakt mit den Kollegen und Kolleginnen.

00:48:41: Und das ist natürlich für uns alle, wir machen das ja nicht, weil wir da viel Geld verdienen oder reich werden wollen, sondern wir machen das aus Überzeugung.

00:48:50: Und das alleine macht emotional ganz viel mit uns allen, weil wir halt wirklich zu 200 Prozent hinter diesem Projekt stehen und einfach ganz dringend wollen, dass auch diese Menschen weiter versorgt werden.

00:49:02: Und da ist eben dann manchmal ein bisschen schwierig, wenn man so das Gefühl hat, dass stehen einem ganz viele Windmühlen gegenüber und man weiß noch nicht, ob man die bezwingen kann.

00:49:11: Ich mein, klar, das wird wahrscheinlich jeder aus seinem eigenen Job kennen.

00:49:15: Die beste Leistung bringt man dann, wenn man eben nicht mit 100 anderen Baustellen kämpfen muss, sondern wenn man einfach seinen Job machen kann und keine Ängste und Befürchtungen nebenher hat.

00:49:25: Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

00:49:27: Ich glaube, dass das eine echt schwierige Situation für euch ist.

00:49:30: Die wahrscheinlich auch die Patienten in einem gewissen Maße schon mitbekommen, oder?

00:49:34: Ja, also auch mitbekommen müssen, weil wir müssen sehr vorbereiten darauf.

00:49:39: Und es ist tatsächlich so, dass meine Kollegen und ich, wir hören uns immer öfter sagen, bis 2025 sind wir gerne und voll für sie da.

00:49:49: Und ab diesem Zeitpunkt wissen wir nicht mehr, wie wir finanziert sind.

00:49:53: Ich sage dann immer dazu, solange es mich gibt und sie finden mich, werde ich sie immer unterstützen.

00:49:58: Also in welchem Rahmen dann auch immer.

00:50:01: Trotzdem kann das natürlich nicht Privatsache werden, sondern das muss natürlich eine Verstetigung sein und das muss einfach auch, so wie du sagst, mit Sicherheit weiterlaufen, damit wir auch gute Arbeit machen können.

00:50:12: Klar.

00:50:13: Jetzt haben wir natürlich hier in unserem kleinen Podcast wenig Möglichkeiten.

00:50:16: Wir haben die Möglichkeit Öffentlichkeit.

00:50:19: Und deswegen jetzt auch der Appell.

00:50:22: Ich weiß, es gibt viele Dinge, bei denen Geld gut aufgehoben wäre.

00:50:25: Es gibt viele Dinge, die Geld dringend brauchen.

00:50:28: Aber ich glaube, wir können hier den Appell durchaus anbringen.

00:50:32: Liebe Bundesregierung, bzw. liebe Politiker und alle, die ihr da sitzt und was zu entscheiden habt, überlegt euch das noch mal und schaut vielleicht, dass ihr das vor Ende 225 beschlossen kriegt.

00:50:43: Denn sonst geht da ein ganz tolles Projekt eventuell den Bach runter.

00:50:47: Und das wäre ganz auch schade.

00:50:49: So ist es.

00:50:50: Genau.

00:50:51: So, das war jetzt ein Downer zum Schluss.

00:50:53: So, damit die Stimmung jetzt nicht ganz am Boden ist zum Ende.

00:50:57: Lissi, worauf freust du dich am meisten in den nächsten Folgen?

00:51:02: Ich finde es einfach toll, wieder mit dir zusammen ganz viele tolle Fragen beantworten zu dürfen.

00:51:09: Und ich freue mich natürlich sehr, sehr, sehr, dass das dann vielleicht auch wieder eine größere in Öffentlichkeit zugänglich wird.

00:51:14: Und Menschen einfach sich trauen, sich bei uns zu melden, Unterstützung bekommen.

00:51:20: Das fühle ich einfach insgesamt ganz toll und da freue ich mich einfach immer sehr drauf.

00:51:25: Ja.

00:51:25: Ich habe es ja am Ende des Podcasts immer gesagt, wenn ihr Fragen habt, wenn ihr Anregungen habt oder wenn ihr reden möchtet.

00:51:33: Es gibt in den Show notes des Podcasts Kontaktmöglichkeiten.

00:51:36: Da stehen auch alle Infos zu "Kein Täter werden" drin.

00:51:38: Schaut euch das gerne an, meldet euch gerne.

00:51:41: Ansonsten ist jede Person, die diesen Podcast hört, natürlich ein Argument auch dafür irgendwo, dass diese Finanzierung weitergeht.

00:51:49: Also erzählt gerne Freunden, Bekannten, Familie das weiter.

00:51:53: Man muss ja gar nicht selbst betroffen sein, man kann das Thema auch einfach spannend finden.

00:51:56: Das haben mir zum Beispiel ganz viele Retroperspektiv damals erzählt.

00:52:00: Hey, es ist nicht einfach manchmal zuzuhören, weil es ein schwieriges Thema ist, aber es ist super interessant.

00:52:08: Und ganz viele haben auch, auch wie du mir, klar, wem auch sonst, erzählt, dass es interessant war,

00:52:17: weil man die eigenen Vorurteile vor Augen geführt werden, die man da hat, die wir anscheinend ganz gut aus dem Weg geräumt haben, diese Vorurteile.

00:52:29: Sehr freulich.

00:52:30: Ich hoffe, ich hoffe, das geht auch so weiter.

00:52:32: Ich hoffe, das schaffen wir auch weiterhin.

00:52:34: Und ansonsten hört gerne rein, lasst gerne eine Bewertung da.

00:52:36: Wir freuen uns darüber und ihr könnt eventuell damit auch den Projekt "Kein Täter werden" helfen.

00:52:41: Vielen Dank.

00:52:42: Kein Täter werden.

00:52:43: Ein Leben mit Pädophilie.

00:52:45: Der Podcast.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.